Montag, 27. Februar 2012

Kaufland, komisches Land

Ende November 2011 eröffnete in Velbert eine Kaufland-Filiale. Mitten drin, mitten inne Innenstadt sozusagen. Diese sollte belebt werden und die Velberter Bürgerinnen und Bürger näher an ihre Stadt binden. Die gingen in der Vergangenheit nämlich lieber in den anderen großen Hypersupermärkten in den umliegenden Städten wie Heiligenhaus oder Wülfrath einkaufen.

So weit, so gut. Dieser Punkt scheint nach meiner (subjektiven) Beobachtung gelungen zu sein. An der Parkhauseinfahrt herrscht immer reges Gewusel und bei meinen bisherigen drei Besuchen (je einmal morgens, am späten Nachmittag und spät abends) war es in den Gängen der Supermarktfiliale niemals leer. An dieser Stelle möchte ich betonen, dass es komische Menschen anscheinend überall gibt. Beobachtungen dieser Spezies betreibe ich ich stetig und gern. Ich weiß, ich weiß, das ist oberflächlich und einige Freaks des fetischistischen -ähm- feministischen Richtungsverbandes meiner Mutterpartei werden jetzt die Moralkeule schwingen, aber ich gucke ja nur. Getreu dem Motto: "Jedem Tierchen sein Pläsierchen."

Zielorientiert (diesbezüglich habe ich am Wochenende in Gelsenkirchen gaaaanz viel gelernt!) nun zurück zum eigentlich Thema.
Wie einige wissen, faste ich derzeit. Genauso diszipliniert wie in den letzten Jahren auch. Mir geht es hierbei darum, auf für mich wichtige Dinge zu verzichten. Logisch, dass in meinem Fall somit Shopping, Süßes und Fast Food bis Ostern tabu sind. Dieser Verzicht stellt meinen Blick für's Wesentliche wieder scharf, feilt an meiner Disziplin und sorgt dafür, dass ich ab und an etwas intensiver darüber nachdenke, ob die Dinge, die gerade in meinem Einkaufswagen liegen, wirklich notwendig sind. Ganz nebenbei schont dieses Vorgehen auch meine Waage sowie meine Vintage-Geldbörse.

Leider kann ich im oben genannten Supermakt nicht den Hauch von Überlegung erkennen. Dort gibt es ganz einfach gesagt ALLES und das IMMER: Erdbeeren im Winter, zig verschiedene Leberwurstsorten, Ostereier kurz vor Weihnachten und und und...Alles im Ausmaß, wie es kein Mensch braucht. Derartige Massen habe ich das letzte Mal zu meiner Zeit in Kalifornien erlebt, als ich zwangsweise zur Stammkundin bei Ralph's wurde und zwischen 30 verschieden Saftsorten wählen konnte. Zu finden gab es dort auch Kartoffeln in der Größe von Honigmelonen. Spooky.
Das Unternehmen titelt Folgendes auf seiner Homepage: "Die Übernahme ökologischer und sozialer Verantwortung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenspolitik. Das beginnt bei der Sortimentsgestaltung, geht über betriebliche Abläufe und den Umgang mit unseren Mitarbeitern bis hin zum gesellschaftlichen Engagement. Und für all dies steht die Weltkugel, unser Zeichen für Verantwortung!" (Jules kann zitieren!)
Aha. Glauben kann ich diese Worte absofuckinglutely nicht. Sorry, liebe Kauflandmenschen, aber ich brauche keine tief gekühlten Pakete mit 15 Hähnchenschenkeln, die Wahl zwischen 20 verschieden Salamisorten, Getränken in Literkanistern und schon gar keine Erdbeeren im Winter. 
Ich weiß, dass ich nicht Welt retten kann und nicht immer zu 100% politisch korrekt, ökologisch, verantwortungsvoll, vegetarisch, fair gehandelt, feministisch, vegan, sozial, biologisch, artengerecht und tierfreundlich meinen Einkaufswagen fülle, aber ab und an mal darüber nachzudenken, was dieses Massenangebot in oben genannter Lokalität gesellschaftlich bedeutet, schadet gewiss nicht. 


Kurzum: Ich gehe woanders einkaufen. Punkt.

Montag, 19. Dezember 2011

Musikschule Linke


Wir haben mit Bestürzung erfahren müssen, dass die Musikschule Linke mit einer Stellenanzeige in der NPD-nahen Zeitung „Deutsche Stimme“ erschien.

Wir als Jusos Velbert können zwar nicht über die Gesinnung des Inhabers der Musikschule urteilen, können es aber gleichzeitig nicht nachvollziehen, dass eine Institution des öffentlichen Lebens, in der Kinder und Jugendliche Musikunterricht erhalten, in einer als rechtsextrem eingestuften Zeitung eine Anzeige schaltet und so indirekt die vom Verfassungsschutz beobachtete NPD finanziell unterstützt. Inwieweit diese Stellenanzeige zufällig oder ganz bewusst in der Zeitung „Deutsche Stimme“ erschien, sei dahingestellt.

Die Velberter Jusos zeigen kein Verständnis für die Veröffentlichung der Stellenanzeige der Musikschule Linke in einer der NPD-nahen Zeitung. Insbesondere Menschen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, sollten sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst sein. Als Geschäftsmann sollte man genau überdenken, in welchen Medien man präsent sein möchte.

Wir fordern daher, alle erdenklichen demokratischen Mittel auszuschöpfen, um die Umstände der Stellenanzeige zu untersuchen. Die Gefahr, dass  Kinder in öffentlichen Einrichtungen wahllos mit rechtsextremem Gedankengut beeinflusst werden, müsse uneingeschränkt unterbunden werden.

Nicht erst seit der Offenlegung der Zwickauer Terror-Zellen-Aktivitäten gilt unsere Aufmerksamkeit der Bekämpfung von rassistischen, faschistischen und antisemitischen Tendenzen in unserer Gesellschaft. Es wäre fatal hier einfach dieses Geschehen unkommentiert zu lassen und zum ‚Tagesgeschäft’ über zu gehen.

Der erste Schritt in die richtige Richtung ist, sich daher viel mehr mit dem Thema 'rechtes Gedankengut in unserer Mitte' und 'Alltagsrassismus' zu widmen. Die Velberter Jusos fordern daher den offenen Dialog mit den Velberter Bürger und Bürgerinnen.
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Montag, 10. Oktober 2011

Start des Wintersemesters 2011/12

An alle Studis dort draußen:
Ich wünsche euch einen grandiosen Start ins neue Semester!

Das waren noch Zeiten, als ich frühmorgens im Dunkeln mit der S9 und anschließend in einem völlig überfüllten Bus in die Uni gefahren bin, um mir die kuriosesten Vorträge anzuhören und währenddessen Ausreden zum Schwänzen in der Cafete zwecks Besänftigung meines schlechten Gewissens suchte. 

Beschäftigen durfte ich mich während meines kurzweiligen Studiums (Hüsterchen) mit einem Prof der Wirtschaftswissenschaften, der mich zwar mit seinen schnieken Anzügen beeindruckte, uns aber vorrechnete, mit welchen Anlagemethoden man sich (oder wahrscheinlich Mann) bestenfalls vor dem 30. Lebensjahr einen Porsche leisten kann. So begeistert wie ich von seinen Anzügen war er von Leerverkäufen und was der Teufel was. Tolle Wurst. Dank dieser Vorlesung hatte er meine -wenn auch oberflächlichen- Sympathien gänzlich verloren. Nach Ausbruch der Finanzkrise ließ es sich übrigens die Haare wachsen, rasierte sich nur noch unregelmäßig und wurde ab und an sogar ohne Krawatte gewichtet. Die Interpretation dieser Zusammenhänge überlasse ich den Leserinnen und Lesern.

Weiterhin lernte ich zu viel über den great vowel shift des Englischen, kämpfte mit Faulkners verschachtelten Sätzen, entdeckte meine Liebe für Paul Auster und postmoderne amerikanische Literatur, wurde Meisterin der Sammeleintragungen in Anwesenheitslisten, trank so viel Kaffee (blond und süß mit viel Milchschaum), dass man damit das Tote Meer wieder füllen könnte, machte kleine Nickerchen in der obersten Etage der Bibliothek und kämpfte mich letztendlich durchs Staatsexamen. Ja, richtig. La Jules ist fertig mit der Uni und kann ihr Glück kaum glauben. Wahrscheinlich wird es mir erst richtig bewusst, wenn ich beim Schwarzfahren erwischt werde, weil ich vergessen habe, dass ich nun gar kein Semesterticket besitze.

In diesem Zusammenhang muss ich einen Satz klauen:
WIE GEIL IST DAS DENN???

By the way: Alle Studis in NRW zahlen nun keine Studiengebühren mehr und können das Ersparte in Fachbücher, bunte Stifte und das teurere Essen in der Mensa investieren...oder eben bei tollen Unipartys auf den Kopf hauen.

In diesem Sinne wünsche ich euch ein erfolgreiches Semester!


Eure Jules







Donnerstag, 21. Juli 2011

Gastbeitrag

Liebe LeserInnen,

ich bitte um einen famosen Trommelwirbel!
Es folgt ein Gastbeitrag unseres ehemaligen Juso-Sprechers Jan Lichtwitz...Tadaaaa:

Samstag, 9. Juli 2011

Unglaublich!

Einen Tag vor dem BürgerInnenentscheid über den Erhalt des Freibades im Nizzatal versuchen CDU, FDP und SLB mit allen Mitteln, die Velberter Bürgerinnen und Bürger zu täuschen.

In einer großen Anzeige im Supertip http://www.supertipp-wochenpost.de/titelseiten/index.html und Stadtanzeiger verkünden sie eiskalt, dass das Nizzabad gerettet sei und fordern alle auf, bei der Frage "Soll das Freibad im Nizzatal in Velbert-Langenberg erhalten bleiben?" mit Nein zu stimmen.

Da frage ich mich ernsthaft: Gerettet? Geht´s noch?

Klar bleibt das Hallenbad geöffnet - aber was soll ich da denn bitte im Sommer bei Sonnenschein und 25 Grad?! Ist irgendwie nicht so cool!

Außerdem wird das Lehrschwimmbecken in Nierenhof geschlossen, also müssen Schulkinder, VereinssportlerInnen und behinderte NutzerInnen in das Hallenbad ausweichen. Wie viel Zeit bleibt dann noch für uns zum Schwimmen? So gut wie nichts!

Was ein Unsinn also von CDU, FDP und SLB, zu schreiben, das Bad sei gerettet. Da merkt man, dass sie entweder noch nie in einem öffentlichen Schwimmbad waren oder gestern ein Bier zu viel getrunken haben - Whatsoever!

Also:

Wer wie wir will, dass das Freibad in Langenberg erhalten bleibt und absolut keine Lust hat, im Sommer im Hallenbad zu schwimmen oder sich in ein überfülltes Becken in Neviges zu quetschen, muss morgen mit "Ja" stimmen!

Denkt auch daran, auch eure Familien und Freunde nochmal zu erinnern!

Freitag, 8. Juli 2011

Gleiches Recht für alle!

Anders kann ich es nicht ausdrücken:
Die Langenberger Redaktion der WAZ hat sich mit ihrem Artikel vom 7. Juli 2011 einen Fauxpas erlaubt, der ein latentes Fremdschämgefühl in mir hochkommen lässt. In meinen eigenen vier Wänden würde ich sagen, dass die dortigen Damen und Herren zu viel Bauschutt geraucht hätten.

Japp, ich weiß, wir leben (thank God!) in einer Demokratie. Auch wenn mir Formulierungen wie "kostenneutrale Finanzierung in privater Trägerschaft" Magenschmerzen bereiten, so spiegeln sie lediglich eine andere Meinung wider, die auch eine Jules gefälligst zu akzeptieren hat. Wenn jedoch vermeintlich neutrale Zeitungsredaktionen nur EINE Facette verschiedener Ansichten, Überzeugungen und Argumente in ihren Berichten berücksichtigen, so bleibt mir nur zu sagen: "Dislike!" 
Bisher wurde in deratigen Berichterstattungen nämlich penibel darauf geachtet, KEINE Parteien zu erwähnen. Stattdessen war 'nur' von Vereinen und der Bürgerinitiative die Rede, um eine gewisse Presseneutralität zu erhalten. Parteien und Jugendorganisationen, die ebenfalls eine Schließung des Nizzabades ablehnen (Jusos, Solid, Grüne und SPD seien an dieser Stelle beispielhaft genannt) wurden mit keinen Wort erwähnt. Falls ich mich irre: Immer her mit den Beschwerden!
Nun frage ich mich jedoch, wie es die CDU geschafft hat, pünktlich zum Start des Wochenendes und so kurz vor dem BürgerInnenentscheid am kommenden Sonntag, ihre Meinung zu den Sparplänen der Stadt und der damit verbundenen Schließung des Freibades in Langenberg der Welt preiszugeben. An dieser Stelle sollte das gleiche Recht für alle gelten...mich hat die WAZ nicht gefragt. Irgendwie auch sonst niemanden außer Herrn Bolz.


Mittwoch, 29. Juni 2011

Aufruf zur Kunstprozession




Liebe Jusos,
liebe Leserinnen und Leser,
die Bürgerinitiative "Pro Nizzabad" kämpft momentan für den Erhalt des Schwimmbades in Velbert-Langenberg. Die Jusos sind natürlich dabei und unterstützen die Initiative bei der Werbung für den Bürgerentscheid am 10. Juli 2011.
An dieser Stelle möchte ich den Aufruf von "Pro Nizzabad" mit euch teilen. Glaubt mir, es lohnt sich und wird kunstvoll!

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Die Segel sind wieder da!
Unser Langenberg Künstler Norbert Bauer, inzwischen auch durch seine Ruhr-Atolle im Rahmen der Kulturhauptstadt weit über unsere Region bekannt, führt zusammen mit dem Kunstverein Langenberg und unserer Bürgerinitiative am Sonntag, dem 03.07.2011, eine ganz besondere Aktion durch. Dabei erinnert er an seine sehr beliebten Ausstellungen „Tuchfühlung I + II“. In Rahmen einer Kunstprozession werden nach 13 Jahren die Segel der Tuchfühlung I Ausstellung zum Nizzabad getragen. Klar, natürlich mit musikalischer Untermalung, wie es sich für eine Prozession dieser besonderen Art gehört.
Wer Norbert Bauer kennt, wird natürlich auch eine themenspezifische Performance erwarten. Nicht umsonst. Die Teilnehmer dieser wohl einmaligen Kunstprozession werden zum Mitmachen aufgefordert und tragen häufig einen sauberen Eimer in Normalgröße mit sich. Ganz einfach deshalb, weil unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger es gewohnt sind, sich aktiv nicht nur für die Belange ihrer Stadt einzusetzen, sondern auch mit ihren aktuellen Problemen auseinanderzusetzen.
Die Segel werden dann im malerisch gelegenen Nizzabad aufgestellt und bieten euch für einen kurzen Zeitraum die einmalige Gelegenheit, ein Kunstfreibad zu besichtigen. Einen kleinen Vorgeschmack vermittelt euch das beigefügte Bild. Und natürlich wird die Eröffnung mit einem gemütlichen Picknick gebührend gefeiert. Also bringt euch Decken und als das mit, was man für ein sonntägliches Vergnügen so braucht. Kuchenspenden und der kleine Snack für den Nachbarn sowie die spontanen Gäste sind willkommen. Auf den Einsatz von Grills und alkoholischen Getränken wollen wir aber verzichten.

Wir würden uns freuen, wenn ihr uns, über alle Parteigrenzen hinweg, mit eurem Besuch der Veranstaltung unterstützten würden.
Ganz besonders freuen würden wir uns über diejenigen, die schon im Vorfeld signalisieren:
„Wir packen mit an!“ Soll heißen, wir sind bereit, eines der Segel mit zu tragen. Die Segel werden über zwei Dachlatten fixiert und sind bequem von zwei Personen zu transportieren. Es stehen rund 60 Segel zur Verfügung. Je mehr davon im Rahmen der Kunstprozession zum Nizzabad gebracht und dort ausgestellt werden können, umso eindrucksvoller wird diese Aktion werden. Gut, wenn wir schon im Vorfeld wissen, auf wen wir dabei bauen können.

Diese Aktion dient dazu, deutlich zu machen, wie viel Potential Langenberg in Sachen Kunst, Kultur und Nahtourismus hat. Und das dieses Potential durch das Nizzabad mit seinem Freibad nachhaltig gestützt wird. Aber auch, dass dieses Freibad einen ganz besonderen Stellenwert für unsere Kinder und Kindeskinder hat. Denn schließlich soll Velbert eine familienfreundliche Stadt bleiben!

Hier noch einmal die Eckdaten:
Beginn: 11.00 am Bürgerhaus, Ausklang mit einem Picknick im Nizzabad bis um ca. 17:00 Uhr!
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